Die herkömmliche Parodontaltherapie führt bei einer Parodontitis normalerweise zum Heilerfolg, zeigt aber bei konventioneller Behandlungsmethode bei etwa 10 bis 15 Prozent nicht das gewünschte Therapie-Ergebnis. Meist sind besonders widerstandsfähige Keime und Bakterien, die sich in den Zahnfleischtaschen befinden und die Entzündung immer wieder aufleben lassen, die Ursache dafür.
Die Anzahl der Parodontitis verursachenden Bakterien wird durch eine unterstützende Behandlung mit speziellen Antibiotika reduziert und der Heilungsprozess dadurch gefördert. Antibiotika werden grundsätzlich nur in schweren Parodontitis-Fällen eingesetzt und sind nie alleiniges Therapeutikum, sondern immer nur Teil eines umfangreichen Behandlungskonzeptes.
Damit die medikamentöse Behandlung schnell und wirksam anschlägt, sollten zuerst die Bakterien in den erkrankten Zahnfleischtaschen analysiert werden damit dem Ergebnis entsprechend das Antibiotikum ausgewählt werden kann. Es kann in Tablettenform verabreicht werden oder auch direkt in die Zahnfleischtasche eingebracht werden (als Fäden, Gel oder Chips).
Bei der Tabletteneinnahme müssen die Einnahmevorschriften genau eingehalten werden, denn eine unregelmäßige oder zu kurze Anwendung verhindert den Erfolg der Parodontaltherapie und es kann sein, dass das Medikament bei darauffolgenden Erkrankungen nicht mehr wie gewünscht anschlägt.
Bei Nebenwirkungen sollte der Patient dringend den Zahnarzt aufsuchen. Zeigt sich im Rahmen einer Untersuchung des Keimspektrums, dass der Patient bestimmte Arten von Bakterien in den Zahnfleischtaschen trägt, die die Anwendung eines speziellen Antibiotikums notwendig machen, übernehmen die gesetzlichen Krankenversicherungen in der Regel die Kosten für die Medikamente.
Die Kosten für die Bestimmung des Keimspektrums werden nicht von den gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen. Die Kosten für lokale Antibiotika-Therapien, zum Beispiel mittels spezieller Fäden, werden ebenfalls nicht übernommen.