Mund-Antrum-Verbindung

kräftiges Nasenschnauben belastet

durch Entfernen eines Backenzahnes entsteht MAV

plastische Deckung der MAV

Die Eröffnung der Kieferhöhle (Mund-Antrum-Verbindung)

Wenn bei der Entfernung eines oberen Seitenzahnes(Backenzahn) ein Loch zwischen Mund- und Kieferhöhle entstanden ist, spricht man von einer Mund-Antrum-Verbindung (MAV), auch Antrumperforation genannt. Auch bei anderen Operationen im Oberkiefer kann ein Loch entstehen.

Entzündungsprozesse an einem oberen Seitenzahn können die dünne Knochenabdeckung zur Kieferhöhle teilweise oder sogar vollständig auflösen und dadurch eine MAV hervorrufen. Eine Antrumperforation muß behandelt werden um zu verhindern, daß Bakterien aus dem Mund in die Kieferhöhle gelangen. Die Kieferhöhle grenzt direkt an den Oberkiefer. Die Wurzeln der seitlichen oberen Zähne reichen nah an den Hohlraum heran. Die Zahnwurzeln sind nur durch eine dünne Knochenschicht von der Nasennebenhöhle getrennt, die wichtige Funktionen bei der Befeuchtung und Erwärmung der Atemluft hat.

Es gibt keine sichere Methode, einer Antrumperforation vorzubeugen: Auch eine vor dem Eingriff angefertigte Röntgenaufnahme ermöglicht keine hundertprozentige Aussage darüber, ob eventuell durch die Entfernung eines Backenzahnes im Oberkiefer eine Verbindung zur Kieferhöhle entstehen wird.
Entsteht aber doch beim Entfernen eines oberen Backenzahnes eine Verbindung zur Kieferhöhle, so muss der Defekt durch eine spezielle Operation und durch besondere Nahttechnik dicht verschlossen werden. Es erfolgt eine Kontrolluntersuchung und frühestens eine Woche später wird die Naht entfernt.

Für den Heilungsprozess ist es wichtig, die Wunde über einen Zeitraum von etwa zehn bis vierzehn Tagen nicht durch kräftiges Nasenschnauben zu belasten. Wenn der Patient während der Heilungsphase Schnupfen bekommt, soll er mit dem Zahnarzt Rücksprache halten, bevor er schleimhautabschwellende Nasensprays oder Medikamente einnimmt. Der Einsatz von Antibiotikum ist manchmal zusätzlich notwendig.

Um Nachblutungen zu vermeiden sollte auf Kaffee, schwarzen Tee, Alkohol und körperliche Anstrengung verzichtet werden. Nach Abklingen der Betäubung – frühestens nach drei bis vier Stunden – darf der Patient wieder Nahrung zu sich nehmen. Dabei sollten sie zunächst weiche, flüssige Kost bevorzugen und vorsichtig kauen.

Um starken Schwellungen vorzubeugen, sollte die Wange von außen häufig mit feucht-kalten Umschlägen gekühlt werden. Auf keinen Fall jedoch zu extrem kühlen! Überwärmungen durch Sonnenbad, Solarium oder Sauna müssen grundsätzlich vermieden werden!

Mund- & Zahnpflege: Häufiges Mundspülen stört die Wundheilung.
Schmerzen & Beschwerden: Nach Anweisung des Zahnarztes Schmerzmittel und/oder andere Medikamente (z. B. Antibiotika) einnehmen. Bei anhaltenden Schmerzen, Blutung, sehr starken Schwellungen oder erhöhter Körpertemperatur sollte dringend der Zahnarzt aufgesucht werden!

Achtung! Aufgrund der bei dem Eingriff erforderlichen Betäubung/Narkose/Anästhesie ist die Fähigkeit zum Führen von Kraftfahrzeugen oder zum Bedienen von Maschinen auch nach dem Eingriff eingeschränkt bzw. nicht möglich. Auch zur eigenen Sicherheit sollten Patienten daher für die Anreise zur Praxis öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder sich begleiten/fahren lassen.

Die plastische Deckung einer eröffneten Kieferhöhle (Mund-Antrum-Verbindung) ist im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen enthalten